Sicherlich ein Thema zu dem jeder eine eigene Meinung hat und wo Fakten sicherlich willkommen, aber auch schwierig zu interpretieren sind.
Ich habe daher mal den aktuellen Bildungsbericht der OECD verlinkt. Nun wird sicherlich nicht jeder mal eben ein 600 Seiten Dokument lesen wollen(ich auch nicht), daher würde ich vorschlagen das wir uns interessante Punkte herauspicken und diese dann diskutieren. Ein sicherlich interessantes Thema, gerade auch durch die ständig steigenden Studentenzahlen: Lohnt sich studieren noch für den Einzelnen und die Gesellschaft, oder ist es ein Minusgeschäft? Das wird in Abschnitt A7 erläutert. Erstaunlich hierbei ist folgendes:
Zitat von OECD-Studie, Seite 147Im Durchschnitt ist der staatliche Gesamtnutzeneines Abschlusses im Tertiärbereich bei Männern um ungefähr 50 Prozenthöher als bei Frauen.
Ähnliches gilt bei dem privaten Nutzen den man aus einem Abschluss generiert: Frauen erreichen nur ca. 2/3 des "Bildungsbonusses" wie Männer. Was verschiedene Ursachen hat:
Zitat von OECD-Studie, Seite 144Die niedrigeren Raten für Frauen können auf vielerlei Faktoren zurückgeführt werden,z. B. auf niedrigere Erwerbseinkommen, höhere Erwerbslosenquoten, einen im Durchschnitthöheren Anteil von Teilzeitbeschäftigung und unterschiedliche Präferenzen vonMännern und Frauen bei der Wahl der Fachrichtung. Steuersysteme können verheirateteFrauen davon abhalten, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Bei einem Mangel anfrühkindlichen Bildungs- und Betreuungseinrichtungen könnten die Frauen eher zu Hausebleiben und sich der Kindererziehung widmen, solange die Kinder klein sind.
Jetzt ist natürlich die große Frage: Welche Konsequenzen sollte man daraus ziehen? Sollten Männer stärker gefördert werden und es für sie leichter werden den Notenmalus auszugleichen, denn sie aufgrund ihres Geschlechts bekommen? Sollten Frauen stärker gefördert werden? Sollte es schwieriger gemacht werden Teilzeitarbeit anzunehmen?
Oder im Kern: Glaubt ihr dieser Unterschied liegt nur darin das Frauen durch die gesellschaftlichen Umstände daran gehindert werden genauso leistungsfähig* zu sein, oder meint ihr es liegt biologischen Grundprogramm, dass Männer mehr Ertrag erwirtschaften?
*leistungsfähig im Sinne des wirtschaftlichen Erfolges. Für generelle Leistungsfähigkeit und Arbeitseinsatz gibt es andere Studien, die ebenfalls einen Geschlechterunterschied sehen, aber erst mal nicht so relevant sind.
Oder habt ihr ganz andere interessant Punkte zum großen Feld der Bildungspolitik die ihr gerne diskutieren wollt?