Bundestagswahl

  • Was soll daran Yikes sein? Ich weiß, du kommst gleich mit deinem Vizelieblingswort "Klassismus", aber der Satz ist nicht abgwertend ggü den "Abgehängten" gemeint. Eher eine Selbstkritik an Linken wie mich (demographisch anscheinend auch die Mehrheit der Linkenwähler), die zwar über eine gewisse Bildung verfügen, aber fernab der Lebenswelt des "Prekariats" lebt und eine Sprache kommuniziert, die soziologesisch entpersönlicht ist. Was nützt die die gut gemeinte Theorie, wenn sie bei den Adressierten keine Wirkung entfaltet? Und ja, damit meine ich auch nicht nur Menschen wie mich, sondern auch Leute wie dich. Man muss leider sagen, dass die "Linke" trotz aller Bemühungen etwas den Kontakt zu den abhängig Beschäftigten verloren hat. Warum? Sie argumentiert - um mit Marx zu sprechen - allzu häufig mit dem kulturellen "Überbau" und weniger materialistisch. Zumindest die Grünen. Die Linkspartei, personifiziert durch Sahra, benutzt dagegen viel zu häufig eine abstrakte Sprache, die keine Emotionen hervorruft.
    "niks peilen wollen" heißt in meinem Post: Dass der Großteil der abhängig Beschäftigten nicht "peilen" WILL, dass der Neoliberalismus und nicht die Geflüchteten für ihr depriviertes Leben verantwortlich ist. Sie könnten es intellektuell locker verstehen, wollen aber nicht. Verständlich, denn der "Neoliberalismus" ist zu abstrakt, während "der Flüchtling" ganz konkret ist. Die AfD hat also den praktischen "Vorteil", dass sie ein Feindbild aufbauen kann, das greifbar ist. Emotionalisieren geht da einfacher. Was die Linke bräuchte, ist entweder ein charismatischer Arbeiterführer aus dem Gewerkschaftsmilieu oder ein ehrlicher Traditionslinker a la Sanders, Corbyn und mit Abstrichen (sehr großen Abstichen) Melenchon. Wenn Rudolf Dressler doch nur 15 Jahre jünger wäre :/


    Deswegen ist jemand wie Yggdrasil, der aus konkreten Gründen die Linke wählen will, so interessant. Ein Blue Collar Linker.

    3 Mal editiert, zuletzt von kafka am strand ()

  • Dass der Großteil der abhängig Beschäftigten nicht "peilen" WILL, dass der Neoliberalismus und nicht die Geflüchteten für ihr depriviertes Leben verantwortlich ist.

    Hier von einem Großteil zu reden, erscheint mir doch sehr ironisch, ebenso ein wenig herablassend.
    Außerdem gibt es da noch diese Sache mit der Theorie, und ob sie überhaupt jene erreicht, an die sie gerichtet ist. Wir können natürlich auch über den Aufstiegsmythos reden, wie er bereits bei Airs Beiträgen mitschwingt.


    Leider bin ich gerade nicht in der Verfassung, viel zu schreiben. Dafür bin ich mental derzeit einfach zu ausgelaugt. Finanzielle und persönliche Probleme und so.

  • Langsam wäre mir ja alles recht, was nicht Merkel ist. Aber ich bin mir inzwischen absolut sicher dass eine weitere Amtszeit von ihr unvermeidbar ist.
    Zu schade, dass Deutschland Bundeskanzler-Amtszeiten nicht auf maximal 2 beschränkt. Diese Änderung wäre mal echt nötig.

  • Auch das, natürlich gibt es auch solche Bereich, wobei die IT nicht so unterbesetzt ist, da gibt es auch regelmäßig genug die Interesse daran haben. Naturwissenschaften oder Maschinenbau ist auch so ein Punkt, aber wenn dir das nicht liegt wird das kaum was. Talent hat man nicht für alles. Ich bin z. B. im bereich Pflanzen ein wandelndes Unglück, da wäre die Theorie noch drin, aber die Praxis....davon ab das kein Interesse da ist.


    Ob dann Kaufmann für Büromanagment einfallslos ist oder nicht ist ja nicht das Problem, auch das kann einen Spaß machen oder eben einer der anderen kaufmännischen Berufe. Du hast das aber nicht nur in einem Bereich, egal für was du dich hier bewirbst, du hast es schwer im gesamten Sektor von der Verwaltung bis zur Industrie.


    Und Vielfältigkeit ist im Bürosektor da, bringt nur nichts wohin dann umorientieren wenn man in diese Richtung tendiert? Ein guter Koch ist nicht automatisch ein guter Kaufmann, ein talentierter potentieller Azubi im kaufmännischen Bereich taugt nicht gleich zum Metzger.


    Sowas sind alles Notlösungen oftmals mit den entsprechenden Ergebnissen. Schlechten Leistungen, Demotivation, Unzufriedenheit, eventuell geringer Verdienst etc. Das Ausbildungsparadies gibt es nicht. Es gibt einige Sektoren die niemanden kriegen sei es Anforderungen, Neigungen, Gehalt oder Arbeitsbedingungen als Problem und alle anderen Sektoren sind für Azubis wie eh und je ein hartes Pflaster genauso wie für Angestellte. Da kann der Arbeitsmarkt noch so nett aussehen, das ist eben nur der Fall wenn man in Angebotslücken stößt und das ist auch nur eine Verbesserung der Arbeitschancen, ob das Gehalt zum Leben oder gar zum alt werden taugt ist noch eine ganz andere Frage.



    Zitat von Feidl

    ALGII ist ja auch kein Arbeitslosengeld in dem Sinne, sondern dafür da, dass arbeitsfähige Menschen in Arbeitslosigkeit menschenwürdig leben können. Jemand, der ein volles Konto hat, kann dies auch ohne ALGII, deswegen bekommt er keins, auch wenn arbeitslos.

    Es geht auch eher um das was danach kommt, Hartz IV und da geht es nicht um den Neureichen sondern um den normalen Arbeiter.


    - Für die Rente gespartes Kapital? Sofern nicht extra dafür ausgewiesen und langfristig bis zur Rente angelegt ist das weg. So viel zur Privatvorsorge
    - Ein gebautes Haus oder gar ein in der Familie seit Generationen vererbtes Haus (keine halbe Villa)? Weg, muss man verbrauchen.


    Wer will mit etwas Vorsorge denn seinen Job riskieren und nicht kuschen wenn er nicht in einer Berufsgruppe ist die heiß umkämpft ist?
    Wenn ich nur Anlagen hat die man nicht aufbrauchen muss und zur Miete lebt OK, aber das ist häufig nicht der Fall. Gerade Familien haben noch eine Verantwortung für die Kinder und wollen auch nicht deren Armut riskieren. Das aufbrauchen von Vermögenswerten schützt nicht nur vor Schmarotzern sondern nimmt auch dem kleinen Arbeiter alle Rücklagen und kostbare Dinge. Gerade ein Haus das in der Familie seit Jahrzehnten besteht ist verbunden mit so vielen Erinnerungen und eine sichere Anlage für das Alter, alles damit weg. Und Häuser sind nicht immer Gleich nur ein Wert, es gibt genug Menschen, gerade wenn sie ihr Leben lang in diesem Haus verbrachten, die regelrecht am Verlust kaputt gehen. Auch wenn die Welt immer schneller und flexibler wird, nicht jeder ist gleich und nicht jeder hat die selben Ansprüche. Für dich ist das vermutlich nur rumstehendes Kapital, aber was ist mit denen für die es ein Teil ihres Lebens ist und mit ihrem Wohlbefinden verbunden ist? Gut zu sehen gerade bei älteren Menschen, die regelrecht im Zeitraffer verfallen wenn man ihnen das Heim nimmt.



    @Rippuvan


    Merkel bedeutet alles beim Alten. Das kann man als Stabilität sehen, aber auch als Problem. So dünn wie heute die Mittelschicht ist, ist das schon bedenklich, aber das wird nicht geändert. Für Familien wird was getan, ob gut oder nicht, alle anderen haben ihre Probleme. Die Rente ist aber das größte und vermutlich unzureichend behandelte Thema das folgen wird. Wer nicht das Glück hat viel verdienen zu können und gut privat vorzusorgen hat die Armut vor sich, Ende. Wer wenig verdient kriegt wenig Rente und hat ebenso zu wenig um oprivate Vorsorge zu betreiben. Wer viel verdient kriegt schon eine bessere Rente und hat auch noch den Spielraum privat vorzusorgen. Diejenigen die ihre Rente am nötigsten haben, haben gleichzeitig die geringsten Chancen etwas gegen ihre Armut zu tun.


    Ob Schulz jetzt besser wäre, keine Ahnung, aber die CDU wird mehr als "es geht halt weiter" nicht bringen. Das sieht auf dem Papier nett aus, für einen selbst nicht unbedingt.

    • Offizieller Beitrag

    - Ein gebautes Haus oder gar ein in der Familie seit Generationen vererbtes Haus (keine halbe Villa)? Weg, muss man verbrauchen.

    Das ist quatsch. Wenn dein Haus nicht zu groß ist, musst du es nicht verkaufen.
    Du kannst sogar Wohngeld für dein Eigenheim beantragen...


    Beispiel:
    http://www.n-tv.de/ratgeber/Ha…ufen-article18849696.html


    Klar. In dem Fall ist es bitter, wenn die Kinder ausziehen.
    Wobei man sich dann auch fragen darf, wieso man das nicht inzwischen schon geregelt hat.
    Das Kinder ausziehen kommt ja nicht von heute auf morgen.


    Ich bin noch immer der Meinung: Sozial sein ist okay. Grundversorgung ist okay. Aber irgendwo ist auch jeder seines Glückes Schmied.
    Es gibt tragische Einzelschicksale. Aber was ich persönlich täglich erlebe ist schon so, dass egal aus welcher Altersgruppe, aus welcher Schicht: Die Ansprüche der Deutschen sind riesig und am liebsten wollen die alles hinterher getragen haben. Uns (auch vielen ALG2-Empfängern) geht es anscheinend doch noch gut genug...

  • Du sagst es, wenn es den Bemessungen entspricht, aber wer erbt oder baut ein Haus nach den Schonvermögensrichtlinien?
    Heute bleiben immer mehr Singel, das Haus war hingegen vielleicht ein kleines Reihenhäuschen für 3 - 4 Leute (Eltern mit ein bis zwei Kindern) und dann ist es eben schnell mal drüber und seien es nur ein paar Quadratmeter.


    Es geht ja nicht darum hier Reichtümer zu wollen. Das sind Angestellte die eben ein Zuhause haben das sie nicht riskieren wollen, dementsprechend schlucken sie lieber als mit Pech in Hartz IV zu rutschen und ihr geliebtes Gut hergeben zu müssen. Das ist was ich sagen will, wer will da jemanden vorwerfen, dass er auch schlechte Bedingungen schluckt um sein Hab und Gut zu schützen? Da ist die Verwertung einfach ein schlimmer Faktor.


    Wer ansonsten zu hohe Ansprüche hat kann ich auch nicht verstehen, es sollte zu einem gesunden Leben reichen (damit mein ich nicht die Gemüsesäfte für 14 Euro sondern einfach frische Lebensmittel allgemein und nicht nur Toast mit Frühlingsquark morgens, mittags, abends) und um sich mal eine Kleinigkeit zu leisten bzw. auch soziale Veranstaltungen nutzen zu können, Ende. Wer jetzt Markenschinken braucht, drei Konzerte im Monat besuchen will und meint gleichzeitig sich immer die neuste Technik kaufen zu müssen für hunderte Euro, der hat das Konzept nicht verstanden und verwechsel Absicherung mit dem Schlarafenland in dem einen gebratene Hähnchen in den Mund fliegen. Wenn ich von Leuten, ohne Werturteil, die nicht arbeiten höre, dass Geld für Sky sitzt nicht mehr drin oder der Schweinsbraten war wieder so teuer, da denke ich dann auch "OK, dafür muss das Geld nun auch nicht da sein". Natürlich verbunden mit anderen Faktoren bzw. den Gesamtumständen. Wenn es einmal im Monat ein Braten ist und sonst nur Stampfkartoffeln, da will ich auch keinem Sozialhilfeempfänger sein Fleisch absprechen.

    • Offizieller Beitrag

    Wie willst du es denn regeln?
    Natürlich ist das mies, wenn dir der Staat plötzlich an dein Hab und Gut geht.


    Aber du kannst ja auch nicht verlangen - auch wenn du jahrelang gearbeitet hast - das der Staat dir alles lässt.
    Arbeitslosengeld, Arbeitslosengeld 2, Sozialhilfe & Co. sollen Hilfestellungen sein, wenn du selbst wirklich keine Möglichkeiten mehr hast, dich zu unterhalten.
    Nicht mehr und nicht weniger. Es soll dir das Mindeste ermöglichen. Und man kann damit grundsätzlich auch ganz ordentlich leben.
    Sicher muss man viel aufgeben...


    Aber stricken wir den Fall mal anders.
    Wie sieht es den woanders aus? Ist es so schrecklich in Deutschland?
    Wie sieht die soziale Absicherung woanders aus? Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, dass die Intelligenz besitzt, eine gesetzliche Krankenversicherung abzulehnen?
    Ein Land, wo es gesetzlich 0 Urlaubsanspruch gibt?


    Wir leben in einem Land mit extrem viel Luxus.
    Und wenn ich in Not gerate - ja - dann muss ich im Zweifel auch mein Hab und Gut aufgeben, damit ich überleben kann.
    Ein Eigenheim (zumindest ein eigentlich zu großes) ist halt einfach Luxus.
    Selbst wenn es eigentlich auch als Rücklage fürs Alter dienen sollte.



    Und das meine ich halt mit Ansprüchen.
    Wenn ich keinen Job habe, keine anderen Einkünfte, dann kann ich nicht verlangen, dass der Staat mir mein 144qm-Haus für zwei Personen lässt.
    Und mir trotz noch Geld schenkt.


    Eigeninitiative!
    Der Sinn dahinter ist ja schon, dass man auch einen gewissen Druck hat, dass es gar nicht so weit kommt. Man soll nicht wie die Made im Speck leben.
    Das ist jetzt sicherlich übertrieben - wie die Made im Speck lebt man mit der Grundsicherung sicher nicht - wobei man bei manchen Geschöpfen den Anschein hat.

  • Auch das, natürlich gibt es auch solche Bereich, wobei die IT nicht so unterbesetzt ist, da gibt es auch regelmäßig genug die Interesse daran haben. Naturwissenschaften oder Maschinenbau ist auch so ein Punkt, aber wenn dir das nicht liegt wird das kaum was. Talent hat man nicht für alles. Ich bin z. B. im bereich Pflanzen ein wandelndes Unglück, da wäre die Theorie noch drin, aber die Praxis....davon ab das kein Interesse da ist.

    Ich hatte extra nicht nur technische Berufe aufgezählt. :wink:



    Es gibt einige Sektoren die niemanden kriegen sei es Anforderungen, Neigungen, Gehalt oder Arbeitsbedingungen als Problem und alle anderen Sektoren sind für Azubis wie eh und je ein hartes Pflaster genauso wie für Angestellte. Da kann der Arbeitsmarkt noch so nett aussehen, das ist eben nur der Fall wenn man in Angebotslücken stößt und das ist auch nur eine Verbesserung der Arbeitschancen, ob das Gehalt zum Leben oder gar zum alt werden taugt ist noch eine ganz andere Frage.

    Das hatten wir doch schon mal diskutiert, es ist eher anderum, manche Berufe haben mehr als ausreichend viele Bewerbungen (Tierpfleger war der Spitzenreiter), doch viel andere kaum welche. Jeder zehnte Ausbildungsbetrieb bekommt noch nicht mal eine einzige Bewerbung.
    Wobei es auch regional sehr unterschiedlich, hier im Süden sieht es für Bewerber deutlich besser aus. Hier hat auch fast jedes Unternehmen ein Schild draußen hängen, wo steht "Wir suchen noch Auszubildende für ..."
    Ich weiß von Ausbildungsbetrieben, die mehrere Jahre keine Azubis bekommen haben, und wenn dann doch mal einer sich bewarb und man ihn zum Praktikum einlud, stellte er sich als "nicht ausbildungsfähig" heraus.



    Wenn ich nur Anlagen hat die man nicht aufbrauchen muss und zur Miete lebt OK, aber das ist häufig nicht der Fall.

    Aber denke eben gerade mal an Leute, die nicht das Glück, ein Haus geerbt zu bekommen, sich keins leisten können, zur (teuren) Miete wohnen, arbeiten gehen, Steuern und vor allem Sozialversicherungsbeiträge zahlen und das wofür, damit davon Leute bezahlt werden, die großes Haus haben? Und es geht hier um ALGII, bis das einsetzt, bekommt man ja ALGI, wo man sein Vermögen nicht aufbrauchen muss. Da hat man also Zeit, sich was neues zu suchen, ohne gleich Haus und Hof verkaufen zu müssen.



    Merkel bedeutet alles beim Alten. Das kann man als Stabilität sehen, aber auch als Problem. So dünn wie heute die Mittelschicht ist, ist das schon bedenklich, aber das wird nicht geändert. Für Familien wird was getan, ob gut oder nicht, alle anderen haben ihre Probleme. Die Rente ist aber das größte und vermutlich unzureichend behandelte Thema das folgen wird. Wer nicht das Glück hat viel verdienen zu können und gut privat vorzusorgen hat die Armut vor sich, Ende. Wer wenig verdient kriegt wenig Rente und hat ebenso zu wenig um oprivate Vorsorge zu betreiben. Wer viel verdient kriegt schon eine bessere Rente und hat auch noch den Spielraum privat vorzusorgen. Diejenigen die ihre Rente am nötigsten haben, haben gleichzeitig die geringsten Chancen etwas gegen ihre Armut zu tun.
    Ob Schulz jetzt besser wäre, keine Ahnung, aber die CDU wird mehr als "es geht halt weiter" nicht bringen. Das sieht auf dem Papier nett aus, für einen selbst nicht unbedingt.

    Genau, denn wer viel verdient, hat ja nur Glück .... X/ ... schon mal was von Eigenverantwortung gehört?
    Deutschland zählt zu den Ländern, wo die Menschen mit am meisten glauben, dass hauptsächlich äußere Einflüsse über ihren persönlichen Erfolg bestimmen (aus einem Buch entnommen, das eine Quellenangabe dazu hatte, jedoch hab ich es gerade nicht zur Hand)

    Und ja, wer wenig einzahlt, bekommt wenig Rente, so funktioniert das Prinzip. Für welches System wärst du denn? Einheitsrente?
    Deswegen ist es ja so wichtig, dass die Leute Arbeit haben und nicht davor zurückschrecken, höheren Lohn zu verlangen. (und wer es nicht macht, muss halt damit leben) Und dies ist dank guter Wirtschaftslage möglich, die es nebenbei auch den Unternehmen ermöglicht Betriebsrenten einzurichten. Und nach 12 Jahren Merkel als Regierungschefin muss man auch anerkennen, dass auch sie einen Anteil daran hat. Das viele wollen, dass dieser stabile Kurs weiter fortgesetzt wird und nicht eine andere Regierung die brummende Wirtschaft und niedrige Arbeitslosigkeit gefährdet, kann ich verstehen. Nebenbei ist die internationale Politik recht labil, wodurch Merkel sich als stabiler Anker in Europa gut präsentieren kann.

  • Ja, ohne Haus ist man flexibler. Zwar meinte irgendein FDP-Politiker mal (News die ich letztens las) zu einer die nich so dicke verdiente, sie solle sich doch einfach ein Haus kaufen - und statt der Miete die Raten zahlen. Aber so einfach ist es halt grad bei unsicheren Jobs nich. Wenn man dann mal in Alg 2 rutscht wird es dann problematisch. Da ist man direkt besser mit ner Wohnung dran - auch gleich flexibler wenn man sich mal weiter weg bewerben muss oder will und dann der Umzug einfacher ist.


    Ob man jetzt viel oder wenig Rente hat ist doch egal. Man muss ja eh nich mehr arbeiten und kann notfalls "Grundsicherung im Alter" (heißt es glaub) dazu beantragen und hat nie weniger als mit Hartz IV (also genug zum Leben) - Sanktionen gibt es ja da dann auch nich mehr, weil man nich mehr arbeiten muss. Das Ziel eines jeden Hartz-IVlers: So lang im Bezug ohne Sanktionen zu überleben bis man das Rentenalter erreicht hat. :D: (Dafür sollte es Achievements geben. :wink: )


    Dass mit den Ausbildungsbetrieben und den offenen Stellen vs. arbeitslose Jugendliche (ohne Ausbildungsplatz) ist natürlich ein vielschichtiges Problem. Wie man dem Artikel entnimmt haben viele Ausbildungsbetriebe auch immer höher werdende Anforderungen - ist ja nicht nur dort so ... bei Akademikern will man ja auch die "Young Professionals" die mit 20 das Studium abgeschlossen haben, zig Praktika gemacht haben und mehrere Jahre Auslandserfahrung. :D:


    Wobei manche Betriebe dann wohl runtergeganen sind - nachdem sie gemerkt haben, dass es mit zu viel Einschränkung wenig bringt. Da muss man gucken. Die Betriebe mit gar keinen Bewerbungen liegt sicher auch nich nur an dne Jugendlichen allein - man muss ja erst mal bekannt machen, dass da Ausbildungsplätze sind. Und es muss sich jemand finden zu dem das passt - dem es auch gefallen würde dort ne Ausbildung zu machen. Die Jugendlichen probieren ja auch erst mal die idealeren Sachen, bevor wie verzweifelt "irgendwas" machen.


    Freiwillig höhere Ausbildungsvergütung anbieten und damit werben wäre ja mal was - dann müssten die Jugendlichen nich gleich wenn sie anfangen um nen höheren Betrag verhandeln. :wink: (Wenn schon gesagt wird man soll verhandeln.) Wenn dann manche doch nur niedrigen Betrag anbieten müssn sie halt ohne Azubi leben. Wobei das schon deutlich besser ist was ich so mitbekommen hab - auch viel tariflich besser . Wenn man nich grad Friseur werden will oder so. Hängt aber auch damit zusammen, dass Auszubildende heute auch immer früher mehr Aufgaben wahrnehmen. Teils auch im Kundenkontakt sind. (Was im Artikel angesproche, weswegen viele auch ne Abneigung gegen Hauptschülern haben die sich nich so artikulieren können und bei Kunden dann schlechten Eindruck vermitteln.)



    Die Arbeitsagenturen können auch ruhig was dazu beitragen passende Auszubildende an passende Stellen zu vermitteln. Bei denen Betrieben mit 0 Bewerbungen könnte man zum Beispiel Vorschläge and Jugendliche schicken mit der bitte sich zu bewerben.


    Wäre mal was anderes als nur in den Jobcentern die Leute hocken zu haben zum Sanktioniern oder Sinnlos-Maßnahmen. Die Maßnahme mit der Bahn klingt mir auch reichlich sinnlos. Nur weil man sich für die News ein positives Beispiel von nem Abiturienten der ein Praktikum als Imbiss-Verkäufer machte und dann in die Gastronomie ging rauspickte muss das nix heißen.


    Ich wart ja immer noch darauf, dass man mal sinnvolle Zielvereinbarungen von der Politik herunter aufzwingt auf die Arbeitsagenturen ...
    Leider heißt es da eben nur "zu bestimmten Stichtagen gute Zahlen präsentiern" - anstatt mal probiern den langfristigen Erfolg zu monitoren.


    Wenn jemand zum Beispiel ne Ausbildung macht und diese nach 2 Wochen abbricht aber zum Zeitpunkt als grad irgendwie Statistiken erstellt wurden in Ausbildung war, dann ist das ein Erfolg. Wenn das bei der nächsten Statistik genauso ist - dann auch Erfolg.


    Wäre sinnvoller je Person zu gucken ob auch mal längerfristige Ausbildungs/Arbeitsverhältnisse beim gleichen Arbeitgeber zu Stande kommen. Ich vermute das scheitert aber auch zum Teil dann am Datenschutz. Da müsste mehr und länger gespeichet werden, gerade wenn man Maßnahmen und so mit einbezieht. Wenn da einer nach ner Maßnahme in Arbeit kommt für 1-2 Tage dann war dei Maßnahme ja ein Erfolg.


    Bei "Vermittlungsgutscheinen" hat man noch die Zeitbegrenzung, dass der Vermittler den Betrag erst kriegt, wenn derjenige den er vermittelt hat auch ne gewisse Zeit in Arbeit bleibt. Wobei da vermut ich, dass die sich mit Arbeitgebern absprechen. Dann wird von vornerein genau gerade eben dieser Zeitraum abgewartet. Dann gekündigt. Und der nächste eingestellt. Kann lukrativ sein, wenn Vermittler mit Arbeitgeber zusammenarbeitet und die sich das aufteilen die Vemittlungsgebühr.



    Das ist alles Quatsch. Wenn man schon die Agenturen für Arbeit hat soll man das alles bei denen direkt einbinden - keine externen Anbieter, die da tricksen können um Geld raus zu schlagen ausm System. Und langfristige Erfolge messen.

  • Zitat von Feidl

    Ich hatte extra nicht nur technische Berufe aufgezählt.

    Davor kam das Handwerk etc. ich glaub wir sind sie durch.



    Und ich würde es weiterhin aus der anderen Sicht betrachten, dass hier eben diese besagten Berufssparten betroffen sind. Andere Betriebe hingegen kriegen einige Bewerbungen und dann sind es die Bewerber die in die Röhre schauen 100+ Bewerbungen im Kaufmännischen ist jetzt nichts besonderes. Für die Fleischtheke braucht man keine 5, das macht es aber am Ende nicht besser wenn man eben da nicht hin will und weiß was da gezahlt wird. Da hilft es auch nicht wenn der Betrieb ein Handy zum Start verschenkt oder einen Firmenwagen bereitstellt, davon ist der Lohn z. B. im Bereich Metzger, Fleischereifachverkäufer etc. am Ende auch nicht besser.



    Zitat von Feidl

    Aber denke eben gerade mal an Leute, die nicht das Glück, ein Haus geerbt zu bekommen, sich keins leisten können, zur (teuren) Miete wohnen, arbeiten gehen, Steuern und vor allem Sozialversicherungsbeiträge zahlen und das wofür, damit davon Leute bezahlt werden, die großes Haus haben? Und es geht hier um ALGII, bis das einsetzt, bekommt man ja ALGI, wo man sein Vermögen nicht aufbrauchen muss. Da hat man also Zeit, sich was neues zu suchen, ohne gleich Haus und Hof verkaufen zu müssen.


    Und diese Steuern und Sozialabgaben wollen diejenigen die in Hartz IV landen nicht auch gerne zahlen um ihr Leben wieder selbst zu bestreiten? Warum eigentlich immer große Häuser, es geht um stink normale Eigentumswohnungen, Reihenhäuser oder Einfamilienhäuser, nicht um riesiege Anwesen.


    Das Heim ist eben da und darin wurde man vielleicht groß oder schaffte man für das Alter an weil man es konnte, warum soll man für 1. Das Erbe seines Zuhauses oder 2. Seine Altersvorsorge, zu der man mittlerweile gezwungen ist diese privat zu tätigen, bestraft werden. Es ist schlicht nicht das Risiko wert in der Arbeit aufzumucken wenn man sich etwas erarbeitet und wenn man nicht schnell genug wieder was findet (bestimmte Berufsbereiche sind nicht mal eben wieder zu erreichen) dieses verliert bzw. sein Generationen übergreifendes Heim hergeben muss. Zumal, teurer ist das in der Regel nicht. So manche Mietwohnung mit Nebenkosten liegt um einiges höher als das was man für sein Haus aufbringen muss. Kurz gesagt langfristig ist dann jemanden dessen zu berauben teurer als ihm dieses zu lassen. Man nimmt jemanden schlicht das weg was ihm psychisch vielleicht sogar stabilisiert oder für die Altersvorsorge dient.


    Wenn man in Hartz IV fällt und nicht für die Rente festgelegte Anlagen verbrauchen muss, was hat man denn dann noch für die Rente? Dann hat man erst Gelder verbraucht damit man dann im Alter hingehen muss und auf X Jahre Grundsicherung beantragen muss. Davon ab sind solche Häuser auch gerade bei der Pflege Gold wert, denn längere Pflege kostet schon einmal so viel wie ein ganzes Eigenheim. Es ist ja auch bei Eigentum nicht so als falle einen das alles in den Schoß, zumindest nicht beim Ottonormalbürger. Da haben frühere Generationen hart für geschuftet oder aber mein selbst hat tausende Euro hinein gesteckt.


    Im Grunde ist wird Hartz IV damit zum Schreckgespenst da man erst richtig verarmt sein muss um es in Anspruch nehmen zu können. Ob man das psychisch verkraftet oder dadurch einen erheblichen Schaden für die Rente hat interessiert nicht. Ich sage nicht jeder soll hunderttausende bunkern, aber gerade Eigenheime haben mehr als nur einen Kapitalwert.


    Davon ab bezog sich das alles auf deine Aussage warum Angestellte nicht mal den Mund auf kriegen und ihre Rechte einfordern. Genau deswegen machen es einige nicht. Man weiß nicht wann man einen neuen Job hat und lieber schluckt man jeden Mist als am Ende seine Vergangenheit oder seine Altersvorsorge komplett zu verlieren.






    Zitat von Feidl


    Genau, denn wer viel verdient, hat ja nur Glück .... ... schon mal was von Eigenverantwortung gehört?
    Deutschland zählt zu den Ländern, wo die Menschen mit am meisten
    glauben, dass hauptsächlich äußere Einflüsse über ihren persönlichen
    Erfolg bestimmen (aus einem Buch entnommen, das eine Quellenangabe dazu hatte, jedoch hab ich es gerade nicht zur Hand)

    Glück spielt oft mit, Glück und Leistung.


    Da gehe ich gerne auf den Ausbildungsmarkt zurück. Du brauchst erst das Glück, dass du die Ausbildungsstelle bekommst. Du kannst das erhöhen durch deine Leistungen, aber deine Leistungen sind keinerlei Gerantie iregendwo unterzukommen.


    Da füge ich gerne einen Bekannten ein. Ein glattes 15 Punkte Abitur und wollte Pilot werden. Bewarb sich und bekam gesagt er wäre zu gut, deswegen stelle man ihn nicht ein. Wieder ein anderer Bekannter hatte das bei einer Firma. Gruppengespräch mit anderen Bewerbern, späterer Ablehnungsgrund 1. Man habe den anderen einfach besser gefunden, inhaltlich war alles gut aber er kam irgendwie besser an 2. Er hatte zu gute Noten, er würde später mit seinen Leistungen zu teuer, ein schwächerer Bewerber wäre nicht so lohnintensiv. Fibt auch Verzweiflungsbewerbungen von Abiturienten bei Aldi und Co. oder im Rechtsanwaltsbereich der ebenso nicht wirklich gut bezahlt ist. Ergebnis dasselbe.


    Erst muss man eine Grundlage bekommen, dann zusehen sich Fachwissen aneignen zu können und mit dem Glück verdient man dann einiges. Glück ist dabei ein entscheidendes Zahnrädchen unter einigen anderen. Leistung ist natürlich immer der größte Faktor. Wobei man auch Abiturienten sieht die sich Monate ein Bein ausreißen unterzukommen und wirklich wollen und dann sitzt da Max Muster mit Null Bock Stimmung und Abgangszeugnis 9 Klasse und hat nach 2 Wochen was. Natürlich in einem anderen Sektor, aber das frustriert. Wobei dann ja eh auch nach Überqualifizierung ausgesiebt wird. Bestes Beispiel der Zoll der z. B. für die...ich glaube mittlere Laufbahn war es, Abiturienten komplett raussiebt. War zumindest ein Jahr mal so.




    Das tun aber nicht alle, ebenso wie keine Lohnerhöhungen kommen. In der Pflege darfst du eher den Platz räumen als mehr zu kriegen, ebenso in einigen anderen Berufen und auch in den beliebten Sparten stehen vor der Firmentür 20 andere die das niedrigere Gehalt mit Kusshand nehmen. Wenn ich mich als Chef nicht scheue in die Einarbeitung zu investieren winke ich demjenigen der mehr Lohn will mit Kusshand zu, ganz zu schweigen vom Tarifvertragsbereich.


    Aber wofür ich wäre? Wenn jemand 40+ Jahre arbeitet, dass dieser jemand auch eine Rente bekommt von der er leben kann. Es kann nicht sein, dass jemand ein Leben lang buckelt um als Rentner bei der Tafel zu stehen, jeden Cent drei Mal umzudrehen und Flaschen zu sammeln.


    Natürlich können dann die mit viel Lohn mehr privat vorsorgen, aber ironischerweise ist das doch, je höher der Lohn liegt, umso weniger erforderlich. Dem gegenüber müssen gerade Leute mit geringem Lohn viel selbst zahlen. Das ist doch einfach nicht machbar.


    Der Generationenvertrag funktioniert einfach nicht mehr weil immer weniger Junge für immer mehr Alte zahlen. Da muss sich etwas ändern, das wird eh bei der aktuellen Geburtenrate irgendwann nötig wenn man nicht weiter massenhaft Menschen ins Land holt. Diese müssen dann aber auch erst das Kapital erwirtschaft, nur da zu sein reicht nicht.


    Meine Großeltern waren noch über 40 Jahre arbeiten und haben dann im Alter auch diese Zeit leben und nicht nur dahin siechen können und das nur durch die ganz normalen Rentenbeiträge als norme Arbeitnehmer mit normalen Gehalt. Heute hat man damit höchstens die Grundsicherung zusammen, wenn überhaupt.


    @ Luthan


    Rechtsanwaltsfachangestellte sind dank des Images beliebt, ansonsten auch so ein Kandidat. Um die 200 Euro Vergütung im ersten Jahr und oft trägt man Fahrtkosten wenn man z. B. einen Bus braucht selbst, auch Bücher etc. müssen nicht gestellt werden. Entsprechend reduziert es sich noch einmal.


    Es ist aber auch gerade das ein Problem. Es wird immer weniger ausgebildet und immer mehr der Azubi als Mitarbeiter gesehen, kurz beibringen was der Betrieb benötigt und fertig. Günstiger eine Stelle besetzen kann man kaum, selbst mit den Zusazukosten für Prüfungen etc.


    Die Jobcenter vermitteln aber schon, über die Qualität kann man streiten. Es geht aber eben darum die Leute los zu werden, entsprechend wird auch versucht die Leute zu unbeliebteren Berufen zu drängen. Großer Superstar der Agentur ist die Lageristik. Da kriegt man keinen und es kann fast jeder erlernen. Hatte da einen Bekannten der wollte in den IT Bereich probierte aber mal die Lageristik aus. Den wollte man schon einen Führerschein bezahlen, die Übernahme garantieren etc. nur damit er bleibt. Problem war, das hebt nicht den Lohn nach der Ausbildung und durch völlige Unterforderung (konnte nach ca. einer Woche schon was auch alle älteren Azubis dort konnten) war es nichts für ihn.


    Die Probleme die du nennst sehe ich aber bei den Agenturen auch, vor allem der Leistungsdruck. Die Leute sollten da sein um sich vernünftig um die Arbeitssuchenden kümmern zu können, nicht um alle in Maßnahmen zu schieben weil man eh keine Zeit für die Leute hat. Es muss aber auch an dem Verhalten gearbeitet werden. Wie oft hört man davon wie "nett" diese Vermittler sind. Natürlich gibt es unter den "Kunden" Idioten und Leute die gar nicht arbeiten wollen, aber Leute die etwas tun wollen oder allgemein irgendwen zu behandeln wie den letzten Müll macht es auch nicht besser, zumal man sich als Arbeitswilliger (bei mir wäre das zumindest so), wowieso schon schlecht genug fühlt wenn man auf soetwas angewiesen ist.

  • Ja, Glück ist immer mit dabei. Leistung auch. Aber eben auch die Social Skills die nix mit der direkten Arbeitsleistung zu tun haben (außer natürlich man hat ständig Kundekkontakt und braucht die da auch). Und das kann teils dann auch mit der Persönlichkeit zusammenhängen. Wenn zum Beispiel jemand sehr viel drauf hat, im Vorstellungsgespräch aber schüchtern/unbeholfen wirkt (sich vielleicht schriftlich sogar gut ausdrücken kann, aber dort ins Stottern grät), dann wird der nich genommen.


    Ein anderer der gut zutexten kann - aber vielleicht weniger leistet - der wird dann bevorzugt.


    Ich denke es ist schon bei einer Vielzahl an Stellen so, dass diese nicht mit den bestmöglichen Leuten besetzt sind.



    Bei der Ausbildung gibts ja glaub ich auch "BAB" (sowas ähnliches wie Bafög, nur halt für ne Ausbildung die nicht rein schulisch ist). 200 Euro klingt mir aber arg unterirdisch für Rechtsanwaltsfachgestellte? Stimmt das wirklich? Die machen doch sicher schon viel mit Kundenkontakt - wenn auch nich fachlich (aber vielleicht mal Terminvereinbarung). Da ist auch Fingerspitzengefühl gefragt.


    Kann mir nich vorstellen, dass das da so niedrig ist. Grad wo doch Anwälte auch nich schlecht verdienen. Der Einzelhanel ist eigentlich ein gutes Beispiel. Bei LIDL, ALDI, REWE - was ich da so gehört hab. Die fördern gut. Zahlen gute Vergütung und es gibt auch für Abiturienten so Programme dass die erst Einzelhandelskaufmann machen (verkürzt dank Abitur) und dann noch drauflegen irgendwie Handelsfachwirt-Dings oder irgendsowas in der Art - mit Ziel die zum Filialleiter zu machen.


    Das find ich zum Beispiel recht cool - auch wenn man sonst immer mal wieder hört, dass negative Sachen passiern. (Mitarbeiter überwacht usw.) Nur den Mindestlohn kriegen reguläre Angestellte glaub auch nich. Zumindest bei manchen Unternehmen. Da ist man glaub ich schon bissl drüber.



    Okay laut der Seite scheint es wohl extreme Schwankungen zu geben - tatsächlich auch niedrig anzufangen. (310 aber niedrigstes):
    https://www.ausbildung.de/beru…tsfachangestellte/gehalt/
    Das brutto von 1500 dort nach Ausbildung scheint mir aber auch niedrig.


    Sagt aber jede Seite wohl was anderse. Das ist wohl auch mehr individuell zu vereinbarn dann. Gerad auch das Gehalt nach Ausbildung. Weil die ja eh da nen direkteren Draht zum Vorgesetzten haben und eng mit dem zusammenarbeiten müssen.
    https://www.rechtsanwaltsfachangestellte.org/gehalt/


    Bei Hamburg wohl recht gut bezahlt schon in Ausbildung. :D


    (Hamburg soll für Online-Sachen wo man sich den Gerichtsstand raussuhen kann beliebt sein weil da die Gerichte strenger und copyrightfreundlicher sind, hab ich mal gehört. Vielleicht sind da viele Anwälte die dadurch gut verdienen. :D )



    Und ja: Lager ist beliebt. Für Frauen die Pflege. Die Zielvereinbarungen gehen teils auch auf Kosten (tatsächliche Geldbeträge) - dass dann wohl Sanktionsdruck ist. Und Integrationsquote, wobei da der durchschnittliche Bestand an Leistungsempfängern genommen wird und die Integrationen. Und ein einzelner kann 1x im Monat gezählt werden.


    Hast du 1000 Arbeitslose und bringst 500 davon 1 Monat in Arbeit ... (danach arbeitslos) und dann den nächsten Monat wieder ... und das über ein Jahr. Dann hast du ne Top-Integrationsquote von 50 Prozent. Mag auch Geld sparen für den Staat.
    Ob das langfristig gut ist ... weiss ich nicht. Die Leute laugen halt eher aus und sind dann schneller "kaputt" durch sowas. Lieber länger arbeitslos lassen und versuchen langfristigere Verhältnisse zu begünstigen. Dann "halten" die Leute vielleicht auch länger und sind nich früher total kaputt dass man sie gar nich mehr vermitteln kann und sie nur noch kosten. (Frührente, Burnout + krankgeschrieben usw.)


    Dazu sollte man weg von kurzfristigen Zielen und monetären Zielen. Man sollte rein die Vermittlungen messen die zu Arbeitsverhältnissen führten die mindestens 3-6 Monaten führen. Zeitarbeitsfirmen müssen danna auch effizienter arbeiten. Statt vielen kleinen wären wenige gro0ße besser. Da würde sich der Gewinn bündeln, dass sie immer nen Stamm an Leuten auf Vorrat beschäftigt halten könnten, auch wenn mal keine Aufträge sind. Also zwar schon kündigen manche nach paar Monaten. Aber auch viele sich dabei halten die mal auch länger dort sind. Und nich die Spielchen a la "wir kündigen kurz bevors die 150 brutto Weihnachtsgeld gibt und stellen ihn paar Tage später wieder ein, weil er dann neu dabei ist und keinen Anspruch darauf hat" um da zu sparn. :D



    Vielleicht könnte man die Zeitarbeit verstaatlichen. (Ich bin ja nicht generell gegen Zeitarbeit. Viel Konkurrenz, viele schwarze Schafe und Druck unter den Firmen untereinander, dass die bescheissen müssen bei den gesetzl. Regeln zu Lasten der Arbeitnehmer.) Direkt bei den Agenturen für Arbeit einlagern. Da ist man ja sowieso schon "Kunde" und die schicken einem hin wo man gebraucht wird und kündigen einem ja dann nicht. :D (Wenn halt kein Auftrag bezieht man direkt Leistungen fliessend weiter ohne hin und her immer neu beantragen zu müssen.) Bis einem irgenwer vielleicht mal fest übernimmt.


    Kann auch nur jedem raten sich kundig zu machen. Bei allem auf sein Recht bestehen. Notfalls kündigen die einem weil man dann zu teuer wird - gibts dann ja auch keine Sanktion vom Jobcenter, wenn man höflich blieb und nur auf den Rechten bestand die man mindestens hatte. Leider machen zu viele alles mit ... dadurch erhält sich erst das System.



    Das mit den schlechten Maßnahmen ist aucn so ein Problem der Zielvereinbarungen - wenn es da gute Zahlen gibt wenn jemand in ne Maßnahme kommt. Dazu eben die Mitarbeiter die passende Maßnahme anbieten sollten - was sie gar nich können. Sie kennen den "Kunden" gar nicht so gut (sehen ihn ja 1x im Monat oder seltener - meist seltener) und sie kennen die Maßnahme gar nicht. Das wird von oben vorgegeben. Irgendwer handelt es aus.


    Und die Maßnahmeträger haben zwar Zertifikate - aber das ist ein Witz, weil man sich da nur zum Audit 1x gut präsentieren muss. Sonst prüft das halt keiner. Das führt dazu, dass am Ende eher die Maßnahmeträger für mich das Problem sind - denen ich böse Absichten unterstelle (nich allen). Jobcenter ist das halt eher so das System was alles begünstigt ... nich die Leute die da drin sitzen und absichtlich schlecht sind. (Höchstens "bequem" - aber übermotiviert sein kann man auch nich von jedem verlangen ... das ist aber wieder Sache der Personalauswahl ... da könnt man auch Leute raussuchen die richtig Bock drauf hätten.)

  • @Luthan


    Zitat

    Ja, Glück ist immer mit dabei. Leistung auch. Aber eben auch die Social Skills die nix mit der direkten Arbeitsleistung zu tun haben (außer natürlich man hat ständig Kundekkontakt und braucht die da auch). Und das kann teils dann auch mit der Persönlichkeit zusammenhängen. Wenn zum Beispiel jemand sehr viel drauf hat, im Vorstellungsgespräch aber schüchtern/unbeholfen wirkt (sich vielleicht schriftlich sogar gut ausdrücken kann, aber dort ins Stottern grät), dann wird der nich genommen.

    Sofern diejenigen so weit überhaupt erst kommen, davon ab sind das ja wieder die Anforderungen. Diejenigen die ich im Hinterkopf habe, haben ganz normale "Social Skills", keine Leute die Eskimos Kältespray verkaufen könnten, aber auch nicht krankhaft schüchtern sind.


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    Ich denke es ist schon bei einer Vielzahl an Stellen so, dass diese nicht mit den bestmöglichen Leuten besetzt sind.

    Und das ist leider oft der Fall. Da wird von wahnsinnig hohen Ansprüchen gesprochen und dann hocken da Leute die es wirklich machen wollen ohne genommen zu werden und ein paar Monate später hört man vom Azubi dieses Betriebes der nach wenigen Monaten abgebrochen hat oder gar wegen seiner Einstellung nach 4 Monaten entsorgt wurde. Wobei es auch Betriebe gibt die holen sich Azubis für die Probezeit zur Vorbereitung des Weihnachtsgeschäftes und setzen dann den größten Teil an die Luft, aber da schweife ich zu weit ab.



    Zitat

    Bei der Ausbildung gibts ja glaub ich auch "BAB" (sowas ähnliches wie Bafög, nur halt für ne Ausbildung die nicht rein schulisch ist). 200 Euro klingt mir aber arg unterirdisch für Rechtsanwaltsfachgestellte? Stimmt das wirklich? Die machen doch sicher schon viel mit Kundenkontakt - wenn auch nich fachlich (aber vielleicht mal Terminvereinbarung). Da ist auch Fingerspitzengefühl gefragt.

    Was auch an Bedingungen gebunden ist und, es mag nur meine Meinung sein, selbst wenn man in einen Azubi auch investieren muss ist es ein Unding wenn der für 40 Stunden (inkl. Schule) nicht mal auf das Gehalt einer 400 oder neu 450 Euro Aushilftskraft kommt. Zumal, die Azubis werden eh in der Regel auf Arbeitsplätze gesetzt wie sie ein Vollbeschäftigter auch besetzen würde teils für die gesamte Zeit teils Abteilungen wechselnd. Da sind 250+ einfach zu wenig. Und dann kann ich noch von Betrieben berichten die Azubis über 100 unbezahlte und nicht als Urlaub abzuleistende Überstunden aufdrücken, schwarze Schafe gibt es da viele. Und eh kommt man sollte dann zur jeweiligen Ausbildungskammer gehen, wenn die reagieren und dem Betrieb die Ausbildungserlaubnis entziehen sitzt auch der Azubi an der Luft, also muckt man auf ist man mit Pech seine Ausbildung los.


    Und ja, gibt es, zumindest noch vor ein paar Jahren ob es da mittlerweile verbindliche Richtlinien gibt oder weiter nur empfehlende ist mir auf Anhieb nicht bekannt. Das ist kein Job in dem man die sog. Eier schaukeln kann und Gehaltsangebote für Lehrjahr 1 um die 250 - 300 Euro waren und vermutlich sind keine Seltenheit. Auch hier zu sehen:


    https://www.azubiyo.de/berufe/…sfachangestellter/gehalt/


    Dafür gibts dann als Bonus, je nach Kanzlei, noch Wochenendarbeit obendrauf. Also genauso nett wie die unterbezahlten Friseusen. 280 sind mir persönlich bekannt und ein Angebot für 320.




    Zitat

    Kann mir nich vorstellen, dass das da so niedrig ist. Grad wo doch Anwälte auch nich schlecht verdienen. Der Einzelhanel ist eigentlich ein gutes Beispiel. Bei LIDL, ALDI, REWE - was ich da so gehört hab. Die fördern gut. Zahlen gute Vergütung und es gibt auch für Abiturienten so Programme dass die erst Einzelhandelskaufmann machen (verkürzt dank Abitur) und dann noch drauflegen irgendwie Handelsfachwirt-Dings oder irgendsowas in der Art - mit Ziel die zum Filialleiter zu machen.


    Auch Aldi und Co. lehnen genug ab und nicht jeder mit Abi wird Fillialleiter bzw. reden wir dann mindestens wieder über Umzugsbereitschaft da Fillialleiter eben eingesetzt werden wo man es braucht. Ähnlich wie Lehrer zu Beginn ihrer Laufbahn. Davon ab ist die Ausbildungsvergütung gut, aber danach der Anstieg recht gering sofern man als Einzelhandelskaufmann verbleibt. Aber schon richtig, der Handel ist im kaufmännischen Bereich einer der wenigen den man im Vergleich noch gut erreicht.



    Nicht zu vergessen die Maßnahmen bzw. wie du sie später erwähnst. Das 50 Mal Bewerbungstraining, Knöpfe sortieren und was es nicht alles gibt. nicht um die Leute in selbstständiges Lohn und Brot zu bringen sondern um sagen zu können "Wir haben X Arbeitslose weniger". Das geht doch am Ziel vorbei und der Druck wird dann an die Leute, berechtigt oder unberechtigt weitergegeben. Bei Leuten die nicht wollen OK, da muss man auch mal denjenigen zur Aktion drängen, aber wer will und da hockt und nicht voran kommt, da muss man auch was machen. Aber so lange eben dieser Druck herrscht und viel zu viele Leute auf einen Sachbearbeiter kommen und dann oft solch eine unmenschliche Behandlung herrscht, fault das System an der Wurzel.


    Richtig bock bei den Leuten ist dann auch so eine Sache wenn eben die auch Zahlen machen müssen und ich meine die haben teils auch nur Zeitverträge. Man setzt also zumindest einen Teil derer die für gute Arbeit sorgen sollten selbst in die Lage keine gute Arbeit zu haben.


    Zeitarbeit ist dann ein Thema für sich unter den aktuellen Umständen auf jeden Fall eher eine Ausbeute, da man so günstig den Personalstamm erhöht. Gerade von Lageristen hörte ich es öfters, dass viel über zeitarbeit läuft um die Löhne zu drücken. Da gibt es im Lager eine kleine Stammbelegschaft und der Rest wird dauerhaft über Zeitarbeit finanziert weil der im Unternehmn angestellte Heinz Muster 12 Euro kriegt und die dauerhaften Leiharbeiter sei es ständig neue oder immer die selben, nur 9 - 10 Euro ohne Mindestlohn noch weniger.

  • @xoxo
    Ach im Grunde sehe ich es auch wie du.
    Die AfD nur etwas schwächer und dafür den ein oder anderen % Punkt mehr bei den Grünen und FDP.


    Da am Ende aber eh wieder eine Groko steht, ist es reichlich egal wieviel die SPD/CDU hat, wobei es interessant ist, das beide "Volksparteien" nur noch soviel zusammen bekommen wie früher eine Koalition aus CDU/FDP oder Grüne/SPD.

  • Davor kam das Handwerk etc. ich glaub wir sind sie durch.

    Dann laber nicht, dass es nur einen kleine Kreis an nachgefragten Berufen gäbe.


    Und ich würde es weiterhin aus der anderen Sicht betrachten, dass hier eben diese besagten Berufssparten betroffen sind. Andere Betriebe hingegen kriegen einige Bewerbungen und dann sind es die Bewerber die in die Röhre schauen 100+ Bewerbungen im Kaufmännischen ist jetzt nichts besonderes. Für die Fleischtheke braucht man keine 5, das macht es aber am Ende nicht besser wenn man eben da nicht hin will und weiß was da gezahlt wird. Da hilft es auch nicht wenn der Betrieb ein Handy zum Start verschenkt oder einen Firmenwagen bereitstellt, davon ist der Lohn z. B. im Bereich Metzger, Fleischereifachverkäufer etc. am Ende auch nicht besser.

    HIER mal die Statistik, auf Seite 16-18 sind die einzelnen Berufszweige aufgezählt und in der vorletzten Spalte zu erkennen, wieviel gemeldete Stellen es je Bewerber gibt. Alles was über 1 hat, zeugt von Mangel an Bewerbern. Wie zu sehen, sind das ziemlich viele, da sollte für jeden was dabei sein.
    Auf Seite 21 sollte man ebenfalls ein Blick werfen, NRW ist nicht unbedingt das beste Land zur Stellensuche.
    Wie die Löhne nun sind, weiß ich nicht, wenn aber die Unternehmen die Stellen nicht dauerhaft unbesetzt lassen wollen, dann werden sie Löhne schon entsprechend anpassen müssen. Und als Auszubildender in einem solchen Mangelberuf kann man erwarten, später relativ einfach Lohnerhöhungen durchzudrücken, weil es ja kaum andere Leute gibt.


    Aber naja, man kann auch weiter arbeitslos sein, und rum jammern, dass es für seinen begehrter Beruf, der viel Geld für wenig Arbeit verspricht, blöderweise ziemlich viele Bewerber gibt (wie das wohl kommt :wink: )



    Und diese Steuern und Sozialabgaben wollen diejenigen die in Hartz IV landen nicht auch gerne zahlen um ihr Leben wieder selbst zu bestreiten? Warum eigentlich immer große Häuser, es geht um stink normale Eigentumswohnungen, Reihenhäuser oder Einfamilienhäuser, nicht um riesiege Anwesen.

    Größere Häuser deswegen, weil nur solche angerechnet werden. Ob man vielleicht die Größe, bis wohin es als Schonvermögen gilt, erhöht, ist ein anderes Thema.


    Das Heim ist eben da und darin wurde man vielleicht groß oder schaffte man für das Alter an weil man es konnte, warum soll man für 1. Das Erbe seines Zuhauses oder 2. Seine Altersvorsorge, zu der man mittlerweile gezwungen ist diese privat zu tätigen, bestraft werden. Es ist schlicht nicht das Risiko wert in der Arbeit aufzumucken wenn man sich etwas erarbeitet und wenn man nicht schnell genug wieder was findet (bestimmte Berufsbereiche sind nicht mal eben wieder zu erreichen) dieses verliert bzw. sein Generationen übergreifendes Heim hergeben muss. Zumal, teurer ist das in der Regel nicht. So manche Mietwohnung mit Nebenkosten liegt um einiges höher als das was man für sein Haus aufbringen muss. Kurz gesagt langfristig ist dann jemanden dessen zu berauben teurer als ihm dieses zu lassen. Man nimmt jemanden schlicht das weg was ihm psychisch vielleicht sogar stabilisiert oder für die Altersvorsorge dient.

    Niemand wird beraubt, die Leute sind erstmal für ihren Lebensunterhalt selbst verantwortlich (was z.B. auch möglich ist, in dem man Teile des Hauses vermietet). Und wenn jemand dafür sein Haus verkauft und somit einen sechsstelligen Betrag auf dem Konto hat, braucht die Gemeinschaft ihn erstmal Jahre lang nicht zu finanzieren, in der Zeit sollte derjenige wieder eine Arbeit finden und kann davon dann die Miete bezahlen.
    Dann brauchte am Ende keinerlei (von in Miete lebenden Arbeitsnehmern gezahlten) Steuergeld aufgewendet werden.


    Und ob man in dem Haus groß wurde und es seit Generation in Familienbesitz ist, ist für mich (und sollte für den Staat) ein völlig irrelevanter Grund sein.




    Davon ab bezog sich das alles auf deine Aussage warum Angestellte nicht mal den Mund auf kriegen und ihre Rechte einfordern. Genau deswegen machen es einige nicht. Man weiß nicht wann man einen neuen Job hat und lieber schluckt man jeden Mist als am Ende seine Vergangenheit oder seine Altersvorsorge komplett zu verlieren.

    Dann sollen die Leute nicht rumjammern, dass sie zu wenig Geld bekommen und auf Papi (=Staat) hoffen, dass der ihnen mehr Lohn verschafft.
    Außerdem glaub ich kaum, dass ein Arbeitgeber einen kündigen wird, weil man mal eine Gehaltserhöhung fordert (was auch nicht rechtens wäre). Er wird höchstens vielleicht keine geben.



    Glück spielt oft mit, Glück und Leistung.
    Da gehe ich gerne auf den Ausbildungsmarkt zurück. Du brauchst erst das Glück, dass du die Ausbildungsstelle bekommst. Du kannst das erhöhen durch deine Leistungen, aber deine Leistungen sind keinerlei Gerantie iregendwo unterzukommen.

    Das einzige, was im Leben garantiert ist, ist der Tod. :evil:



    Da füge ich gerne einen Bekannten ein. Ein glattes 15 Punkte Abitur und wollte Pilot werden. Bewarb sich und bekam gesagt er wäre zu gut, deswegen stelle man ihn nicht ein. Wieder ein anderer Bekannter hatte das bei einer Firma. Gruppengespräch mit anderen Bewerbern, späterer Ablehnungsgrund 1. Man habe den anderen einfach besser gefunden, inhaltlich war alles gut aber er kam irgendwie besser an 2. Er hatte zu gute Noten, er würde später mit seinen Leistungen zu teuer, ein schwächerer Bewerber wäre nicht so lohnintensiv. Fibt auch Verzweiflungsbewerbungen von Abiturienten bei Aldi und Co. oder im Rechtsanwaltsbereich der ebenso nicht wirklich gut bezahlt ist. Ergebnis dasselbe.

    Das Unternehmen keine überqualifizierten Leute wollen, ist nun kein Geheimnis und hat daher nix mit Glück zu tun.
    Überqualifizierte Leute neigen dazu, später eine bessere Stelle zu suchen und dann muss der Arbeitgeber wieder jemandes neues holen und einarbeiten, etc.


    Kommt aber immer auf den Beruf an, das für eine normale (aber anspruchsvolle) Ausbildung durchaus auch 1/4 bis 1/3 der Azubis Abi haben, kann auch als normal gelten.






    In der Pflege darfst du eher den Platz räumen als mehr zu kriegen

    Schwachsinn^3 , in der Pflege ist ein so extremer Mangel (durchaus auch weil die Löhne nicht besonders sind), dass niemand einen halbwegs akzeptablen Pfleger vor die Tür setzt. Auf aniSearch gibt es eine Userin, die Pflegerin ist und erzählte, dass sie zum Chef gegangen ist und eigentlich kündigen wollte, aber stattdessen mit einer fetten Gehaltserhöhung aus dem Büro kam.




    Ich hätte vielleicht noch dazu fragen sollen: WIE WILLST DU DAS ERREICHEN? Das ist DIE entscheidene Fragen, die auch die Parteien herumtreibt.
    Außerdem sieht es trotz allen nicht danach aus, dass jemand, der 40+ Jahre eingezahlt hat, auf Grundsicherung angewiesen ist (außer wenn nur Teilzeit oder so)


    Geburtenrate steigt übrigens deutlich an.


    Es muss aber auch an dem Verhalten gearbeitet werden. Wie oft hört man davon wie "nett" diese Vermittler sind. Natürlich gibt es unter den "Kunden" Idioten und Leute die gar nicht arbeiten wollen, aber Leute die etwas tun wollen oder allgemein irgendwen zu behandeln wie den letzten Müll macht es auch nicht besser, zumal man sich als Arbeitswilliger (bei mir wäre das zumindest so), wowieso schon schlecht genug fühlt wenn man auf soetwas angewiesen ist.

    Hab nur gute Erfahrung mit Jobcenter gemacht. Wenn man sich nämlich nicht wie die ganzen Assis benimmt und offensichtlich sich bemüht, dann ist das für jeden Mitarbeiter dort ein Traum und entsprechend wird man auch behandelt.

  • Staat sollte nur Grundsicherungs-Niveau als Renten anbieten im Alter. Rest sollte privat vorgesorgt werden. Dann hätte man viele Probleme gelöst. Abgesichert wär trotzdem jeder. Aber die Kosten - und eventuelles Risiko - wären auf private Firmen abgewälzt, die gucken müssten wie sie mit Beiträgen ne Rente anbieten und finanzierne können, dass es sich lohnt. Ist ja trotzdem bequem: Wie gesagt: Da kann einem keiner mehr Sanktionieren und man kann trotzdme davon leben. Grundsicherung reicht. Chillen. Ende.


    Hab auch nur positive Erfahrungen was den Umgang angeht mit Jobcentern gemacht. Das ist auch self-fulfilling prophecy. Wenn man freundlich ist, sind die auch freundlich. Aber ich hab auch viel mitgemacht. Das kommt gut an. (Ist ja nich mein Geld das für die sinnvolle Maßnahme verbraucht wird.)


    Nur eine wo man tatsächlich unbeaufsichtigt nur rumsaß - die musst ich abbrechen. Geht mir auf die Psyche, da ich mich langweile. Andere haben mit Handy gespielt (hab keins, keine Lust Geld dafür auszugeben) oder kommuniziert - bin nicht so auf Smalltalk aus.


    Aber das konnt ich dann ohne Sanktion auch abbrechen. ;) (+ Beschwerde ans "Kundenreaktionsmanagement" - die haben aber auch gemerkt, dass ich jemand bin, der sich auskennt. Wohl an dem was ich da verfasste schriftlich. Vielleicht hätten sie bei nem andern der einfach rumgepäbelt hätte es anders gehandhabt. Aber nich jeder kennt sich aus und kann sich schriftlich gut ausdrückn.)


    Hab sogar ne etwas bessere "Weiterbildung" zu "Technischer Redakteur" gemacht die 8000 Euro oder so kostete. (Musste vorher auch zu psychologischem Gespräch.) Aber habs auch nur damit ich sonst nix anderse machen muss. Bewerbungen in dem Bereich auch bei Dienstleistern erfolglos (auch wenn ichs ernsthaft versuch). Wobei ich da auch weher weniger Lust hab auf Anstellung in dem Bereich. :D

  • Dann laber nicht, dass es nur einen kleine Kreis an nachgefragten Berufen gäbe.

    Ich sagte nie das es nur einen kleinen Kreis gäbe. Ich sagte was du aufzählst sind in der Regel Berufe die keiner machen will aus bestimmten Gründen und das es auf dem Arbeitsmarkt nicht so rosig aussieht wie du es darstellst, weil in den beliebteren Bereichen es noch immer schwer ist unterzukommen und wer eben darin seine Interessen und Stärken hat damit klar kommen muss, da hilft es ihm nicht, dass er es leicht hätte Kläranlagenreiniger zu werden.






    Und ich sehe viel unter 1 was im Bürobereich angesiedelt ist und natürlich die Region auch mitspielt. Wer redet hier eigentlich von Arbeitslosigkeit? Da wird dann irgendwas gemacht, was irgendwie unglücklich macht aber irgendwie Geld rein spült um irgendwie wenigsten Brot kaufen zu können. Glaubst doch nicht, dass jeder Azubi lieber arbeitslos ist alls die Sparte zu wechseln, aber das ist oftmals mit Unterforderung verbunden oder jenseits der eigenen Interessen und Stärken. wenn ich ein Bürohengst bin bringt es mir nicht, wenn ich als Bettenburgen Pfleger gute Chancen habe. Ich würde auch einen der gerne mit den Händen arbeitet und Tischler oder sonstwas werden möchte in kein Büro sperren wollen.


    Du redest dann immer von Gehaltsverhandlungen. Ich würde gerne mal eine Pflegekraft sehen die ankommt mehr Lohn zu wollen bis auf ein akzeptables Maß. Da lässt man lieber die anderen Pflege noch mehr arbeiten und schmeißt die Altenpflegerin raus, selbiges in anderen Sparten. Ein guter Handwerksmeister kann sich das leisten, aber so eine kleine Hotelangestellte oder ähnliches eher weniger. Davon ab wird ja vermittelt wie "wertlos" man ohne guten Abschluss und Berufserfahrung ist. So ein Hauptschüler mit ein wenig Berufserfahrung wird da den Mund nicht groß auf machen wenn keine Alternative in Sicht ist. Die Zahl der suchenden Azubis nach Ausbildungsjahresbeginn kommt nicht daher das die alle sich nur auf einen Beruf bewerben und auf sonst nichts.


    Am Rande, Frauen haben dann allgemein noch mehr Spaß, wenn man so Agenturangestellte hört. Mit 16+ ganz gut, ab 30 schwer vermittelbar weil ja Gefahr laufend schwanger zu werden und ab 45 - 50+ kommen wir dann zu "zu Alt".


    Am Rande, falls du mich damit meinst, ich hocke nicht zu Hause rum und jammer, keine Sorge. Davon ab geben auch die beliebten Berufe keine Spitzenlöhne für wenig Einsatz, da bist du falsch informiert. Auch Büroangestellte kriegen teils gerade einmal Mindestlohn. Da spielt dann das Interesse auch eine Rolle, denn das ist doch was ein Beruf verbindet. Leistung, Lohn, Interesse.




    Sechsstellig, bei einem über 50 Jahre alten, kleinen z. B. Reihenhaus der Familie? Also der Markler der das verkaufen soll lacht herzlich und Miete bei einem normalen Haus? Für 150 Euro das Wohnzimmer? Was stellst du dir als Haus vor, ein Anwesen mit 10 Badezimmern? Davon ab sind das selbst wenn man ein geschoss freiräumen kann (nur ein Bad in einem 0/8/15 Haus), vielleicht schaufelt man sich selbst oder dem Mieter dann ein Loch im Garten für die Notdurft? Wenn ein Garten denn vorhanden ist. Davon ab, dass das in Bereichen die nicht dem Mietboom angehören um die 450 Euro sind, die nach Zahlung der Krankenversicherung schon mindestens halbiert sind, wenn man selbst zahlen muss und wenn nicht hat man immernoch genug Versicherungen und andere Nebenkosten. Allein von Miete kann man nicht leben, außer man hat mehrere Wohnung und geringen Instandhaltungsbedarf.


    Davon ab ist das wenn kein Job gefunden wird ein Velust für den Staat wie auch für den der wegen deinem Rat Lohn zu verlangen erst in die Lage gekommen ist. Mietkosten sind höher als der Unterhalt eines Hauses für das Jobcenter ebenso wie für den Besitzer wenn er wieder Arbeit hat und die Altersvorsorge ist weg. Als ob ein Vollzeitberuf auf der Straße läge.


    Auf der einen Seite soll man selbst vorsorgen, auf der anderen Seite ist die Vorsorge weg wenn man mal unfreiwillig keinen Job hat. Wie soll man da in Gehaltsverhandlungen gehen oder sonstwas verlangen, wenn eine Kündigung bedeutet sein Heim und seine gesamte Altersrücklage zu verlieren. Die Staatliche die nicht angegriffen werden kann ist zu gering, die Private ist nur unter ganz bestimmten Umständen sicher. Sobald man eine Arbeitslosigkeit riskiert, riskiert man alles.


    Und wenn das für jemanden wichtig ist, ist es nicht irrelevant. Neben dem Nutzen als Rentenmittel wird es nicht billiger wenn jemand wegen dem Verlust depressiv wird, zum Psychologen muss bis hin zur Arbeitsunfähigkeit oder in einer Sucht landet. Das ist deutlich teurer als ein paar Monate Hartz IV zu zahlen ohne Vermögensaufbrauch.


    Am Ende drehen wir uns aber im Kreis. Fakt bleibt, so lange du eine ungesicherte Rentenvorsorge oder irgendetwas an Wert besitzt, hast du schlicht nicht die Möglichkeiten in waghalsige Verhandlungen mit deinem Chef zu gehen ohne deine Vorsorge und Haus und Hof zu riskieren.



    Zitat von Feidl

    Schwachsinn^3 , in der Pflege ist ein so extremer Mangel (durchaus auch weil die Löhne nicht besonders sind), dass niemand einen halbwegs akzeptablen Pfleger vor die Tür setzt. Auf aniSearch gibt es eine Userin, die Pflegerin ist und erzählte, dass sie zum Chef gegangen ist und eigentlich kündigen wollte, aber stattdessen mit einer fetten Gehaltserhöhung aus dem Büro kam.

    Wäre das die Regel gäbe es kein Gehaltsproblem in der Pflege, denn dann wären von vornerein die Löhne dementsprechend attraktiv, dass man vielleicht nicht in Bewerbungen ersäuft, aber genug junge Leute ein singnal gibt "Lern Altenpflege, du wirst vernünftig für deine Leistung bezahlt und tust etwas gutes für alte Menschen". Es wird aber weder das eine getan und zum Leitwesen der alten Leute weder das andere umgesetzt. Aber dann würden wieder die Pflegekosten steigen, die wiederum in großen Teilen an der Familie und dem Vermögen der Betroffenen und Familien hängen bleibt. Es braucht hier generell ein anderes System.



    Die Schweiz hat da ein nettes System, zudem werden eben Politiker gut bezahlt um eben soetwas zu lösen, die müssen sich um soetwas für sich keine Sorge machen, wenn sie es hoch geschafft haben.


    Und das ist nicht der Fall, erst in einer Diskussion mit Merkel sprach eine Frau davon nun irgendwas über 600 Euro Rente für ihre Arbeit (ob Teilzeitzeiten dabei sind kann ich nicht sagen), viel mehr wird es dadurch in einigen Branchen aber auch nicht. Nur Regelrente reicht einfach oft nicht und nur noch selten schafft man es nahtlos vom ersten Tag des Berufseintritts bis zur Rente nie Ausfallzeiten zu haben oder geringere Lohn Zeiten z. B. wenn man die Stelle wechselt, kurz Arbeitslos ist, vorrübergehend in Teilzeit geht etc. Zumal, wir brauchen Kinder, aber wie sich das leisten wenn die Teilzeit durch ein Kind direkt die Rente beeinflusst?


    Die Geburtenrate ist im übrigen wohl dem kleinsten Teil der "deutschen" Bevölkerung zu verdanken, eher unseren neuen oder schon alten neuen Mitbürgern. Ob dann Gelder für den Verzicht auf die Kita und was weiß ich nicht alles nützlich sind ist auch eine andere Frage. Wobei die Wirtschaft hier noch immer ein Stolperstein ist. So lange eine potentiell gebährfähige Frau noch immer als Risikofaktor lieber nicht eingestellt wird wenn es eine Alternative gibt müssen wir hier auch nachbessern. Das Problem ist aber nicht neu, durfte sich schon damals meine Mutter anhören, zum Glück gibt es aber auch Chefs die gestern wie heute noch anders denken und so war dieses nette Gespräch für sie nicht so schlimm.



    Zitat von Feidl

    Hab nur gute Erfahrung mit Jobcenter gemacht. Wenn man sich nämlich nicht wie die ganzen Assis benimmt und offensichtlich sich bemüht, dann ist das für jeden Mitarbeiter dort ein Traum und entsprechend wird man auch behandelt.

    Du pauschalisierst und unterstellst also das es keine unfreundlichen Mitarbeiter gibt aber dafür jeder unfreundlich behandelte ein Asi ist?