Monogatari Series


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    Ich dachte mir ich mache mal einen allgemeinen Monogatari-Thread auf, bevor die Meinungen zu den einzelnen Seasons bzw. Kapiteln in den „Eindrücke der [hier Season und Jahr einfügen]“-Threads untergehen (auch wenn ich nicht weiß, ob es überhaupt Leute hier gibt, die die Serie (noch) verfolgen). Monogatari hat ja mittlerweile schon längst Endlos-Shōnen-Ausmaße erreicht, deswegen spricht mMn nicht viel gegen einen gemeinsamen Thread für alle noch kommenden Fortsetzungen. Vielleicht gehört so ein Thread woanders hin – wenn das der Fall sein sollte, dann bitte verschieben. Aber zumindest im Moment ist Monogatari mit Owari 2 ja aktuell.


    Im Startpost vielleicht zur Orientierung noch mal die unterschiedlichen Reihenfolgen, in die man die Serie unterteilen kann:




  • Etwas verspätet hab ich mir nun gestern Owari 2 komplett angeschaut.
    Owari 1 war schon ne Weile her und deswegen hatte ich einige Einzelheiten schon wieder vergessen, in den Folgen wurden aber Ereignisse aus den vorhergehenden Seasons und Folgen nebenbei noch mal aufgefrischt, sodass ich ganz gut mitkam.


    (Dies ist ein viel zu langer Post, den vermutlich eh niemand lesen wird, aber falls es trotzdem jemand tun sollte, hier erst mal ein Disclaimer: Spoiler)


    Mittlerweile schaue ich Monogatari fast nur noch aus Gewohnheit und vielleicht liegt es auch daran, aber irgendwie haben mich die drei (überlangen) Folgen nicht so umgehauen. Besonders Mayoi Hell wirkte wie ein random Umweg, damit man Mayoi wieder in die Story zurückwurschteln konnte. So ganz allgemein ist mir Gaens Plan (Koyomi töten, dann ohne Vampirkräfte wiederbeleben, dadurch Kiss-Shot zu ihrer vollständigen Form zurück verhelfen und anschließend als neuen Gott im Schrein platzieren) etwas suspekt. Auch wenn es vorübergehend vielleicht Abhilfe geschafft hätte, musste ihr doch eigentlich klar sein dass Shinobu und Araragi mittlerweile sehr stark miteinander verbunden sind (also auf emotionaler Ebene) und es ist absehbar, dass Araragi nach den Abschlussprüfungen die Stadt verlässt. Shinobu (bzw. Kiss-Shot) „allein im Schrein“ zu lassen hört sich also nach einer etwas wackligen Lösung an. Das wäre auch gar kein Problem wenn sie nun wirklich dringend eine Lösung bräuchte, aber Ougi kam dann letztendlich doch nicht wie ein krasser Endgegner rüber, den man jetzt um jeden Preis und sofort auslöschen musste. Bzw. hätte Koyomi die Auseinandersetzung mit Ougi auch ohne Ausflug in die Hölle haben können, seine Vampirfähigkeiten spielten in die Sache schließlich gar nicht mit rein.


    Ougi war mehr oder weniger das, was ich vermutet hatte; die große Enthüllung war also nicht sonderlich überraschend. Allein anhand ihrer Catchphrase („ich weiß nichts – du weißt es, Araragi“) konnte man ja erkennen, dass irgendein „sie und Koyomi sind ein und dieselbe Person“-Ding am Laufen war. Letztendlich war sie ein „ausgelagerter Teil“ seiner Person, aber ein riesiger Unterschied ist das letztendlich auch nicht. Die Erklärung ihrer Existenz bzw. ihrer Entstehung fand ich etwas arg schnell abgearbeitet, sodass sie einem irgendwie fadenscheinig vorkam. Ich weiß, niemand will noch mehr Gelaber in Monogatari, aber wenn man Ougi schon als Endgegner bringt, hätte man irgendwo anders ruhig etwas Gelaber abziehen können, um es hier draufzuklatschen.


    Letztendlich hatte man also ein klassisches Szenario, in dem der Held am Ende gegen sich selbst kämpfen muss. In den drei Folgen wurde das Gerechtigkeits-Thema aus Nisemonogatari wieder aufgegriffen. Das fand ich an sich eigentlich ganz gut behandelt, soweit ich das einschätzen kann – das ist so ein bisschen das Problem bei Serien, die so lange laufen und bei denen es so lange Zwischenräume zwischen den einzelnen Fortsetzungen gibt, man weiß einfach irgendwann einfach nicht mehr genau wie das alles jetzt mit dem zusammenhängt, was zuvor geschehen ist. In der Auseinandersetzung mit Ougi hat Araragi quasi seine eigenen Zweifel akzeptiert; Ougi personifizierte gewissermaßen die Gewissensbisse, die er bezüglich der „Rechtmäßigkeit“ seiner eigenen Aktionen hatte (seine Schwestern hatte er in Nise der Falschheit ihrer Überzeugungen beschuldigt, sich seinen eigenen aber nie gestellt). Dass er Ougi am Ende vor der „Dunkelheit“ gerettet hat, fand ich deswegen auch nachvollziehbar und eine gute Auflösung, er hat sich dadurch sozusagen „so akzeptiert, wie er ist“. Trotzdem war das Ganze natürlich wieder mit dem monogataritypischen Geschwurbel aufgebläht und es ist mir ziemlich auf den Sack gegangen, dass es so übertrieben inszeniert wurde (natürlich muss sich Araragi auf sie draufschmeißen und verliert dabei einen Arm, auch wenn er im Moment nicht mehr unsterblich ist – herrgott, geht’s denn noch theatralischer).
    Oshinos Auftritt wirkte dann auch sehr bequem geschrieben, statt so einem cop-out hätte sich Nishio gut etwas Besseres einfallen lassen können.


    Was mich allerdings schon ein bisschen beeindruckt hat war, wie gut die Sachen letztendlich alle zusammengepasst haben, auch was die Motive (Sternzeichen usw.) angeht. Bei Ougis Auftritt im Planetarium kam man da echt ins Nachdenken, inwieweit Nishio das wohl alles schon im Voraus geplant hatte und inwieweit es einfach zufällig mehr oder weniger zusammengepasst hat oder zurechtgebogen wurde.


    Außerdem ist es ziemlich witzig, dass die Serie mittlerweile so weit gekommen ist, dass in den Originalvorlagen der Anime referenziert werden kann.


    Allgemein hat mir in Owari 2 aber der Humor gefehlt bzw. die berühmt-berüchtigten und nishio-typischen sinnlosen Konversationen. Das lag vielleicht einfach daran, dass das hier das Ende der Season war (der große Höhepunkt!!!!!1), aber Monogatari hat noch nie wirklich überzeugt, wenn der Fokus ausschließlich auf Plot und dem übernatürlichen Kram lag (mit Ausnahme von Kizu). Vor allem von Hachikuji war ich in der Hinsicht enttäuscht – da verrenkt sich der Autor schon, um sie irgendwie zurückzuholen und dann werden nur die Standard-Gags abgearbeitet. Jetzt scheint ja aber der „ernsthafte Teil“ der Serie erst einmal vorbei zu sein, ich hoffe Nishio geht es in den folgenden Kapiteln / Stories wieder etwas lockerer an.

  • Ich sehe in den Monogatari-Anime sowieso keine zusammenhängende Handlung mehr, bzw. könnte sie ohne Liste auch nicht ordnen. Es sind für mich zusammenhanglose Arcs über einen Jungen, der Frauen hilft mit viel philosophischem blabla und Humor drumherum. Für alles andere ist das Universum zu zerrupft. Wenn man für diese vielen Serien nicht massig Zeit bräuchte, würde ich sie mir aber sogar einmal chronologisch anschauen, zumal ja inzwischen so ziemlich alles an verfügbarem Material adaptiert wurde.

  • Ist es jetzt vorbei mit der Handlung und Nisio beschränkt sich in Zukunft nur noch auf die Verwaltung des Harems? Monogatari war so eine ewige Konstante, man wusste immer da kommt noch was. Die erste Staffel lief 2009 zusammen mit Canaan und Spice & Wolf 2, so lang ist das schon her. Da sich die Geschehnisse der Serie aber nur innerhalb eines Jahres abspielen habe ich schon lange den Überblick verloren und müsste wie Neal alles nochmal schauen... lieber nicht. Überschlägig sind das wieviele Folgen, um die 90?


    Die Art wie das letzte Mysterium aufgelöst wurde hat mir nicht so gefallen, die bestand ja nur aus einem Monolog von Gaen, deren Charakter ich eh immer als nervig empfand, wenigstens hat sie jetzt mal ausgespuckt was sie angeblich alles weiß. Und Oshino als weißem Ritter. Das Ergebnis war aber versöhnlich, Mayoi eingeschreint (kamimamita :D: ), der Harem aus Shinobu und Yotsugi noch intakt, Nadekos Mango mit erstem Auftritt.


    Fehlen nur noch ein paar neue LINE-Sticker.

    Staatsangehörigkeit: Unbekannt | Alter: Unbekannt | Name: Unbekannt | Alias: Golgo 13

  • Ist es jetzt vorbei mit der Handlung und Nisio beschränkt sich in Zukunft nur noch auf die Verwaltung des Harems?


    Wenn ich richtig informiert bin finden die Ereignisse der Off-Season größtenteils noch innerhalb der Plotline statt, die jetzt mit Owari 2 zu Ende gegangen ist, sind aber nicht wirklich handlungsrelevant.


    Musubimonogatari (letztes Buch der Off-Season) macht dann einen riesigen Sprung nach vorne; Koyomi ist ein Polizist geworden und hat darf wieder mal neuen Figuren helfen, dabei handelt es sich scheinbar ausnahmslos um Arbeitskolleginnen.


    Shinobumonogatari (erstes Buch der Monster Season) spielt dann in Koyomis erstem Jahr an der Uni.


    Kein richtiges Ende in Sicht, würde ich mal sagen.


    Edit: Ach so, und dann gibts noch Zoku-Owari, das wohl eine Art Epilog zu Owari ist.


    Die Art wie das letzte Mysterium aufgelöst wurde hat mir nicht so gefallen, die bestand ja nur aus einem Monolog von Gaen, deren Charakter ich eh immer als nervig empfand, wenigstens hat sie jetzt mal ausgespuckt was sie angeblich alles weiß.


    Naja, an antiklimatische Enden ist man bei Monogatari mittlerweile irgendwie schön gewöhnt. Bei Gaen hat mir das Konzept der "junggebliebenen" Obasan eigentlich immer ganz gut gefallen und ich mochte auch ihre Synchronstimme, aber als Figur war sie dann leider ziemlich platt. Ihre Catchphrase war schlussendlich nur eine übertriebene Formulierung dafür, dass sie halt mit vielen Leuten in Kontakt steht ... eher enttäuschend. Dabei wirkte sie bei ihrem ersten Auftritt noch wie ein echter Endgegnercharakter.


    Und ja, um einen richtigen Überblick zu bekommen müsste man die ganzen drei Staffeln eigentlich noch mal schauen, aber das ist viel zu viel Aufwand und würde sich auch einfach nicht lohnen. Ein literarisches Meisterwerk ist Monogatari jetzt bei weitem nicht.

  • Ich bin bei Weitem kein Experte im riesigen Monogatarifranchise...aber vielleicht gerade deswegen hat mich die zweite Staffel von Owamionogatari gut unterhalten. Ich hätte nicht gedacht, dass es dann doch so ein rundes Ende werden würde. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich schon viele der Zusammenhänge gar nicht mehr im Kopf habe und eigentlich nur noch sehen wollte, dass die Charaktere über die vielen Jahre hinweg ordentlich "verpackt" werden und nun in ihrer wohlverdienten Animeschublade liegen. :p


    Mir hat es auch in den vergangenen Staffeln immer schon ein wenig gefallen, wenn die Serie etwas ernster wurde. Shinobu Time bei Monogatari 2nd Season war so ein Fall, der mir im Gedächtnis geblieben ist. Aber auch Hanamonogatari (mit Basketballeinschlag) und Kizumonogatari muss ich hier sicher auch noch nennen.
    Wer und was nun Ougi ist, war mir dann gar nicht mehr so wichtig. Da ich wirklich nur konsumiert habe, hat mich die Auflösung schon überrascht und bei Monogatari war es für mich immer okay, wenn der sehr präsente Nonsensetalk und der Wortwitz ab und zu mal in den Hintergrund rückte. Vor ein paar Tagen kam auch der OST raus, der fiel mir auch noch positiv auf.
    Die Lösung für Hachikuji und Shinobu fand ich zwar okay, war mir aber auch sehr zurechtgebogen - mal wieder. Hatte @moyashi auch schon angesprochen, dass sowas ja keine Seltenheit war und ist, dass bei der Story dann gerne mal Puzzlestücke ineinander geschoben wurden, die gar nicht so 100% passen - Hauptsache es reiht sich so halbwegs in ein größeres Bild ein.


    Aber letztlich stellt sich gerade doch ein sehr befriedigendes Gefühl ein, einen Abschluss zu haben und das überwiegt gerade sehr bei meiner Bewertung. So ein wenig hatte ich auch schon befürchtet, dass Monogatari die Kurve nicht mehr ganz bekommt, aber so passt das schon.