Plauderthread 2.0.1

    • Offizieller Beitrag

    Ich spiele mit Kollegen nach dem Dienst auch gerne dann mal ne Runde PUBG, Battlefield oder was anderes, genauso mit meinem Clan.

    Spielt man aber diese Spiele nicht eher online? Ich meinte schon, vor derselben Glotze und in einem Raum zu sitzen ^^ Wenn physisch keiner anwesend ist, ist das ja auch nochmal was anderes.


    wenn derjenige nicht dieses und jenes erfüllt und auf meine Spiele und Hobbies steht, dann habe ich mir mit so einem Langweiler eh nichts zu erzählen

    Ich halte denjenigen ja nicht für einen Langweiler, aber ein bisschen mehr Programm als „Bier trinken“ wäre schon ganz nice. Kann auch was sein, das ich noch nie gemacht habe, aber ganz interessant finden könnte. Ich will mich aber nicht zu Dingen drängen lassen, von denen ich weiß, dass sie mir nicht gefallen, nur um allgemein gesellig zu sein. Ich brauch jedenfalls „mehr“, um was mit anderen zu unternehmen. Ein „einfach so“ wirkt auf mich meist lästig, teilweise auch, weil ich es nicht verstehe, da ich selbst, wie gesagt, die Nähe anderer Menschen nicht in dem Maße brauche.


    Bier trinken gehen ist aber sozial anerkannt, ein Videospiel für Kinder zu spielen ist dagegen schon sehr nerdig und autistisch

    Bier trinken ist auch nur nicht für Kinder, weil sie es nicht so gut wie Erwachsene vertragen können. Das gleiche gilt für Videospiele wie Call of Duty. Natürlich aber will jeder 12-jährige Bier trinken und CoD spielen. An Nintendo-Charakteren und Milch haben die doch kein Interesse (meistens oder wenn sie < 10 sind).

  • aber das klingt schon wieder so negativ. "drängen lassen" und der andere will eh nur "Bier trinken". ich meine, ich gebe auch manchen Leuten einfach keine Chance, aber zB wir beide sind auch super unterschiedlich und trotzdem würden wir sicher etwas finden, was uns beiden Spaß macht. klar, ich hab auch gern Leute um mich, die mir ähnlich sind, aber das hätte ich auch gar nicht herausgefunden, wenn ich sie nicht näher kennengelernt hätte. aber ist natürlich auch jedem selbst überlassen, manche brauchen halt auch nicht jeden Tag eine Verabredung, ich hab's jetzt so langsam verstanden :D

  • freunde. das ist auch so eine sache. irgendwie hab ichs hingekriegt, mir einen festen freundeskreis zu erarbeiten. freunde aus mittelstufenzeit und studium sind geblieben. und das trotz gravierender mängel meinerseits. ich sage ständig treffen ab oder meld mich in komischen unregelmässigen abständen. mich als freund zu haben stell ich mir frustrierend vor. dabei bin ich eig nicht allzu beschäftigt. aber das sind halt dudes, die ich seit 15 oder mind 5 jahren kenne. die haben meine eigenartige art weitestgehend akzeptiert. auch meine wesensversänderung nehmen sie hin. als sie mich kennenlernten, war ich ein komplett anderer typ: awkward zwar, aber eine umgängliche laberbacke, geistreicher erzähler und zudem selbstbewusst und charismatisch in weiblicher umgebung. jahre des grübelns und der selbst gewählten isolation können allerdings einen menschen verändern. die leichtigkeit des seins wird zu schwermütiger weltabgewandtheit.
    im umkehrschluss heisst es allerdings auch, dass man sein verhalten ändern kann. isolation muss kein dauerzustand sein. no man is an island. nur die allerwenigsten wollen keine menschliche gesellschaft. es ist schwer, sich sowas einzugestehen, weil man teilweise den vereinsahmten istzustand glorifiziert. das cocooning in der eigenen wagenburg schützt zwar vor enttäuschung, führt aber zur verödung der seele. keiner kann mir sagen, dass dies wunsch eines jeden einzelnen ist. ein höhlenmensch fühlt sich in seiner grotte auch wohl, lernt aber das schöne der äusseren welt nie kennen. und irgendwie macht das interagieren mit anderen auch bock und trotz enttäuschungen stellen sich glücksmomente ein. wenn man lange zeit in selbstmitleidiger trauer steckt, wird man schon durch mikromomente glücklich. man merkt, dass die anderen einen doch nicht als egoistischen penner sehen. oder das alte (etwa gleichaltrige) bekannte sich mit dir unterhalten wollen. hört sich lächerlich an, aber das löst etwas in dir aus. die angst vor "anderen" schwindet, du merkst, dass du im vergleich zu anderen doch nicht so unperfekt und mangelhaft bist (zumindest hier auf den philippinen).
    da ich derzeit ein feldtagebuch schreibe, habe ich auch begonnen, ein persönliches "gefühlstagebuch" zu schreiben, um meine empfindungen zu ordnen: es ist so, als ob die unsichtbare mauer bröckelt, die mich jahrelang von der "sozialen welt" trennte. zwar in kleinen schritten und nur kurzen sequenzen des alltags, aber es passiert. und es tut verdammt gut.


    von meiner perspektive aus gesprochen, glaube ich daher nicht, dass menschen in liberalen Gesellschaften sich komplett abkapseln wollen. gut, ich habs gestern auch im frust gesagt haha aber danach reflektiert man und merkt, dass das sich einigeln keine lösung ist. gestern war ich noch total enttäuscht, heute sehe ich die sache anders. zum glück hält man solche momente fest und kann darauf lernen. aber um lernen zu können, muss man auch "handeln"

  • das ist genau das, was ich sagen wollte. ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man wirklich allein sein will, man redet es sich nur über Jahre schön.

  • Ist ja nicht so, das ich gar nichts mit den Kollegen mache.
    Am WE GoKart, LaserTag, Downhill usw. haben wir schon gemacht.
    Nur wenn ich die eh schon 8-12 Stunden lang sehe, dann brauch ich nicht noch weitere 2-3 nach der Arbeit in meiner Freizeit drann hängen.

  • @kenyan
    weiss nicht, ob man deine situation mit denen der anderen vergleichen kann. nach dienstschluss keine lust mehr zu haben weitere stunden mit den gleichen nasen zu verbringen, ist denk ich ganz normal


    @Ammi
    hab gerad deine posts gelesen. anscheinend hast du dich zu einem gesunden, reifen und glücklichen menschen entwickelt. sehr schön zu lesen. bist du dir wirklich sicher, dass du dich in nigatsu aufhalten willst? :D

  • ich bin momentan krankgeschrieben, weil ich operiert wurde und hab deshalb ein bisschen zu viel Freizeit. das wird sich aber nächste Woche wieder regulieren :D trotzdem mal schön, mit Leuten zu diskutieren und zu schreiben, von denen man länger nichts gehört hat :):

  • jo, ist auch besser so :D zu viel kontakt mit kaputten dudes kann ansteckend sein haha eine andere vermutung von mir ist, dass erst durch anipodium / nigatsu die soziale phobie sich manifestiert :3


    zum thema crossdressing:


    persönliche erfahrungen(noch) keine, aber ich kenne persönlich paar ladyboys.ich weiß nicht, ob man deren weibliche kleidung noch als crossdressen bezeichnen kann, da sie sich ja als frau fühlen, aber ich kann sie mal fragen, wie das so ist. vielleicht später oder morgen.

    • Offizieller Beitrag

    aber das klingt schon wieder so negativ. "drängen lassen" und der andere will eh nur "Bier trinken"

    Sorry wegen des „drängen lassen“, vielleicht gibt es bessere Worte, aber ich wollte nur versuchen herüberzubringen, dass ich nicht denke, dass es gesund ist, irgendwas mitzumachen, nur damit ich in Gesellschaft bin. Sicher hindert einen der innere Schweinehund an manch ungeahntem Glück, aber ich hab mich auch schon zu Dingen überreden lassen und es danach bereut (mit positiven Erwartungen). Ist denke ich einfach ne Frage, welche „Risiken“ man eingeht und welche nicht oder so ^^


    Die Sache mit dem „Bier trinken“ war jetzt einfach das Beispiel, das hier gefallen ist und sollte in meiner Argumentation nur verdeutlichen, dass ich ausgefallenere Gründe als einen simplen Vorwand brauche. Ich mein, es ist eigentlich was Schönes, dass man mit jemanden Zeit verbringen möchte, ohne einen wirklichen Grund zu haben, aber ich hab das in der Regel nicht, es sei denn ich hab jemanden länger nicht mehr gesehen.

  • Ist halt fürs Clubbing am Samstag. Meine Freundin beklagte, daß sie die einzige Frau in unserer Truppe sei, und ich schlug scherzhaft vor, daß ich für sie crossdressen könnte. Tja, und nun will die Truppe aus Spaß ernst machen.

  • Ist halt fürs Clubbing am Samstag. Meine Freundin beklagte, daß sie die einzige Frau in unserer Truppe sei, und ich schlug scherzhaft vor, daß ich für sie crossdressen könnte. Tja, und nun will die Truppe aus Spaß ernst machen.

    Hm, eine nette Idee. Aber was ist mit dem Rest der Boys? Wenn schon, dann sollen sie alle mitmachen, das wäre noch eine Spur lustiger.

  • zu viel kontakt mit kaputten dudes kann ansteckend sein haha eine andere vermutung von mir ist, dass erst durch anipodium / nigatsu die soziale phobie sich manifestiert :3


    Das geht schon man kann sich daraus wieder befreien. Hat bei mir auch funktioniert. ^^

    Water, water in the sea
    Bring your creatures up to me.

  • irgendwie kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen. gibt es wirklich Menschen, die keine Lust auf soziale Kontakte haben? also nicht Angst, sondern nur keine Lust? oder ist das nur, weil die gleichen Interessen fehlen? ihr trefft euch doch auch alle gern untereinander, weil da die gemeinsamen Interessen vorhanden sind. allerdings geht es mir zB oft richtig schlecht, wenn ich ein paar Tage meine Freunde nicht gesehen habe und allgemein nicht viel unter Menschen war. wenn ich arbeitslos wäre, würde ich wahrscheinlich an sozialer Vereinsamung und nicht-gebraucht-werden sterben.

    Ähm...jein. Will jetzt nicht sagen, dass ich keine Lust habe, bei mir ist es eher die Angst. Aber im Allgemeinen will ich ansonsten einfach meine Ruhe haben. Bei der Arbeit rede ich dann schon gerne mit Leuten, mit denen man auch reden kann. Ansonsten bin ich eigentlich seit 5 oder 6 Jahren alleine. Foren zähl ich da mal nicht.
    Also ja, ich gehe zum Teil von aus, dass es solche Menschen gibt. Hikikomoris grenzen sich schließlich komplett ab. Ob man dies eher der Angst oder keine Lust zuordnen kann? 100% abschotten jedoch eher nicht, da es bedeuten würde weder zu arbeiten, noch im Netz oder mit Familienmitglieder zu kommunizieren.

    - Göttlicher Stilwechsel -
    ...ich will die Welt brennen sehen...

  • schwierige sache. weiß jetzt nicht, wie die japaner zu crossdressenden europäern stehen. die briten haben zwar seit jeher eine starke crossdressingkultur, aber ob sie es bei einem deutschen akzeptieren? muss man vielleicht austesten. vielleicht generierst du ja einen hype.



    sozialer zwang ist ja wiederum das andere extrem (was eliholz anmerkt). sich ihm zu beugen, ist sicher nicht empfehlenswert. dieses problem hat man ja eher in (ost)-asiatischen kulturen, wo der raum für individualisierung begrenzt ist. hier in europa sind wir halt überindividualisiert und neigen dann dazu, uns in unserer individualität zu verlieren--->cocooning / neet phänomen.
    in japan gibts allerdings inzwischen auch schon formen von negativer individualierung wie den hikikomori. aber deren situation ist nur bedingt mit die der deutschen neets vergleichbar. ein neet gilt zwar als unerwünscht, wird aber toleriert, während ein hikikomori es schwerer hat bzgl der gesellschaftlichen toleranz. dazu kann vielleicht ballet etwas sagen.



    krazykenny:


    bravo. du hast den ausstieg geschafft. dazu kann man dich nur beglückwünschen :D

  • vielleicht gebe ich einfach mal mit Kenny Seminare "der ausstieg aus dem nerdtum ins normale Leben-auch du kannst es schaffen"

  • vielleicht gebe ich einfach mal mit Kenny Seminare "der ausstieg aus dem nerdtum ins normale Leben-auch du kannst es schaffen"

    Ja stimmt, immerhin waren wir damals mit die schlimmsten subversiblen Individuen hier. xD Und dafür haben wir uns ganz gut gemacht.

    Water, water in the sea
    Bring your creatures up to me.

  • aus mir ist nur was geworden, weil ich ein subversives Subjekt bin. ich wurde als Auszubildende so oft beleidigt, dass ich die letzten 10 Male gar nicht mehr geheult hab. seitdem bin ich echt abgehärtet 8)